Buchen-Streckfuß
Calliteara pudibunda (Linnaeus, 1758)
Flugzeit Falter:
Mai bis Juni
in einer Generation
Auftreten Raupe:
Juli bis Oktober
die Art überwintert als Puppe
Vorkommen in Österreich
Bärenspinner & Verwandte Familie Erebidae
Trägspinner Unterfamilie Lymantriinae
Tribus Orgyiini
Gattung Calliteara
Komplex Calliteara pudibunda
Buchen-Streckfuß Calliteara pudibunda
Nahrungspflanzen Raupen
sehr polyphag an Laubbäumen wie Ahorn, Erle, Birke, Weiden,
Eichen, Hainbuche, Hasel, Apfel, Salweide, u.v.m.
Wissenswertes
Der Buchen-Streckfuß war ursprünglich ein reiner Laubwaldbewohner, hat sich mittlerweile jedoch gut an das gebüschreiche Kulturland angepasst. Der Name "Streckfuß" wird durch die typische Ruhehaltung der Falter verständlich. Die Falter schlüpfen meist Ende April und können in einer langgestreckten Flugzeit bis in den August beobachtet werden. Sie sind nachtaktiv und fliegen häufig künstliche Lichtquellen an.
Wie auch andere Trägspinner-Arten besitzen die Eiraupen direkt nach dem Schlupf bereits sehr lange, feine Haare und werden so durch den Wind in allen möglichen Richtungen verteilt. Ein Gelege kann aus Dutzenden bis zu fallweise hunderten Eiern bestehen. Die Raupen sind allerdings Einzelgänger. Sie sind fast ausschließlich nachtaktiv. Vor allem erwachsene Raupen verbringen die Tage in einem selbst gesponnenen "Blätterschiffchen", das sie erst bei Einbruch der Dunkelheit verlassen. Beobachtungen zufolge finden auch die Häutungen in diesen Verstecken statt. In der Nacht sind die Raupen aufgrund ihrer hellen Farbe (vereinzelt sind auch rote und braue Farbformen möglich) leicht zu entdecken. Sie halten sich gerne in Baumkronen auf, allerdings habe ich auch schon viele Räupchen fressend an bodennahen Ästen gefunden (Eigenbeobachtung Sabine G.). Wer eine UV-Licht-Taschenlampe besitzt kann die Raupen nachts bereits aus weiter Entfernung entdecken, da sie stark fluoreszieren.
Namenserklärung
Herkunft: Rotschwanz, aufgrund des roten Haarbüschels der Raupen
pudibundus = bescheiden; es ist nicht geklärt, was Linné damit meinte
im Englischen: Pale Tussock
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch/
Literatur
Ebert, G. (Hrsg.) (1994):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4: Nachtfalter II - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 422
Pro Natura (Hrsg.) (2000):
Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3 549
Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 388
Emmet, A.M. (1991):
The Scientific Names of the British Lepitoptera - their History and Meaning - Harley Books, Colchester, Essex, England 190